Zwei der wichtigsten Techniken zum Spielen einer akustischen oder elektrischen Gitarre sind Fingerpicking und das Spielen mit einem Plektrum. Auch wenn es beides grundlegende Fertigkeiten sind, existieren signifikante Unterschiede in ihrer Verwendung und Anwendung, die sowohl in Klang und Dynamik, als auch in der Spielweise und in der musikalischen Ästhetik zum Ausdruck kommen. Diese Unterscheidungen und ihr Einfluss auf das Spielerlebnis sind Gegenstand dieser Bewertung.
Was versteht man unter Fingerpicking und Plektrum-Spielweise?
Fingerpicking ist eine Technik, bei der die Saiten der Gitarre mit den Fingern der rechten Hand angeschlagen oder gezupft werden. Diese Technik ist typisch für bestimmte Musikstile, wie Folk, Jazz, Blues und klassische Musik.
Ein Plektrum (oft auch als ‚Pick‘ bezeichnet) hingegen ist ein flaches Stück Material – normalerweise aus Plastik, aber auch aus Metall, Holz oder sogar Knochen -, das zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten und genutzt wird, um die Saiten anzuschlagen. Es wird oft in Genres wie Rock, Pop und Country verwendet.
Fingerpicking-Fähigkeiten
Vielseitigkeit
Das Fingerpicking ermöglicht es den Spielern, gleichzeitig mehrere Saiten anzuschlagen, was zu einem volleren, komplexeren Klang führen kann. Darüber hinaus ermöglicht es das Spielen von Akkorden und Melodien zur gleichen Zeit, was dem Spieler die Möglichkeit gibt, verschiedene Kombinationen von Noten zu erkunden und mehr Vielseitigkeit in seine Musik einzubringen.
Kontrolle
Mit dem Fingerpicking hat der Spieler mehr Kontrolle über die Dynamik und gestaltet so die Musik intensiver, da er die Lautstärke und den Ton jeder einzelnen Saite genau steuern kann. Dies ermöglicht ein breites Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten und Gefühlstiefen.
Technischer Anspruch
Das Fingerpicking erfordert Geschicklichkeit, Präzision und eine gute Hand-Auge-Koordination. Es kann einige Zeit in Anspruch nehmen, die Technik zu beherrschen, und erfordert oft beträchtliche Übung, insbesondere für komplexe Stücke und fortgeschrittene Techniken.
Fähigkeiten mit dem Plektrum
Geschwindigkeit
Das Plektrum ermöglicht eine schnellere und effektivere Anschlagtechnik, was besonders für schnelle Soli und Riffs vorteilhaft ist. In Genres wie Metal und Rock, wo Geschwindigkeit oft eine wichtige Rolle spielt, ist das Plektrum daher ein unverzichtbares Werkzeug.
Langlebigkeit
Ein weiterer Vorteil des Plektrum-Spiels ist, dass es die Finger weniger belastet. Bei längeren Sessions oder Live-Auftritten kann dies entscheidend sein, um Ermüdungserscheinungen zu vermeiden und den Komfort zu erhöhen.
Einfachheit
Für Anfänger kann das Spielen mit einem Plektrum einfacher sein, da es weniger Fingerkoordination erfordert als das Fingerpicking. Es ermöglicht auch eine lautere und klarere Wiedergabe der Noten, was wiederum für Anfänger hilfreich sein kann.
Fazit: Fingerpicking gegen Plektrum
Sowohl Fingerpicking als auch das Plektrum-Spiel haben ihre eindeutigen Vorzüge und werden in unterschiedlichen Musikgenre eingesetzt. Während Fingerpicking für seinen nuancierten, vollen Klang und seine Flexibilität bekannt ist, ist das Plektrum für seine Lautstärke, Geschwindigkeit und Ausdauer bekannt. Entscheidend ist, dass beide Techniken ein hohes Maß an Geschicklichkeit und Übung erfordern, um sie effektiv zu beherrschen.
Es ist ratsam, beide Techniken mit einem umfassenden Verständnis ihrer Stärken und Schwächen zu lernen und einzusetzen. Der ultimative Schlüssel zum Erfolg beim Gitarrenspiel liegt in der Vielseitigkeit – die Fähigkeit, verschiedene Techniken und Stile zu beherrschen und situationsgerecht anzuwenden. Jeder Gitarrenspieler, ob Anfänger oder Profi, wird gut beraten sein, sich mit beiden Techniken auseinanderzusetzen und ihre potenziellen Auswirkungen auf seine musikalische Entfaltung zu erleben.